Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist zweifelsohne ein wichtiger Schritt für eine klimafreundliche und zukunftssichere Energieversorgung. Zunächst jedoch Energie dort zu sparen, wo sie unnötig verbraucht wird, ist der schnellste und günstigste Beitrag zur effektiven Energiewende und aktivem Klimaschutz - ganz nach dem Motto: Die beste Kilowattstunde Energie ist die, die wir nicht verbrauchen!
In nahezu allen Lebensbereichen können bereits einfache Maßnahmen und Verhaltensänderungen Großes bewirken – ohne dabei an Komfort einzubüßen. Täglich Energie sparen bedeutet täglich Geld sparen. Außerdem tragen Sie nicht nur zur Unabhängigkeit von teuren Energieimporten und steigenden Energiepreisen bei, sondern auch zu einer reduzierten Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. Somit vermindern Sie direkt den Ausstoß klimawirksamer Treibhausgase wie CO2, welche die rapide und unnatürliche Erwärmung unseres Klimas vorantreiben.
Auf dieser Seite geben wir Ihnen Tipps und Anregungen zu einfach realisierbaren, tagtäglichen Energiesparmaßnahmen.
Scrollen Sie ans Ende dieser Seite für weiterführende Quellen sowie einen Hinweis zum Klima-Sparbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg, welches für Sie zum kostenlosen Mitnehmen im Rathaus ausliegt!
Energiespartipps je Bereich
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Beleuchtung
In einem deutschen Durchschnittshaushalten fallen 10 % des jährlichen Stromverbrauchs auf die Beleuchtung. Durch ein paar Tipps und Tricks lassen sich die Stromkosten hier spürbar reduzieren.
Lampentausch: Wenn Sie Glühlampen und Halogenglühlampen durch gleich helle Leuchtdioden (LEDs) ersetzen, reduzieren Sie den Stromverbrauch um bis zu 80 %. Schon im ersten Jahr sparen Sie durch geringere Stromkosten meist mehr ein, als Sie für die Anschaffung der Lampen ausgegeben haben.
Auszeit:
Schalten Sie die Beleuchtung nur in den Zimmern ein, in denen Sie sich gerade aufhalten. Das Ausschalten der Beleuchtung lohnt sich immer – auch dann, wenn Sie einen Raum nur für 5 Minuten verlassen. Wichtig: Das Ein- und Ausschalten verursacht weder einen höheren Stromverbrauch, noch senkt es die Lebensdauer von Energiespar- oder LED-Lampen.
Bewegungsmelder:
Bewegungsmelder übernehmen das Ein- und Ausschalten automatisch. Das ist besonders praktisch in Toiletten, Fluren und Abstellkammern, wo eingeschaltetes Licht häufig vergessen wird. So kann ein Licht, das zirka 5 Stunden am Tag brennt auf eine halbe Stunde reduziert werden. Sie müssen nur den Strombedarf des Bewegungsmelders gegenrechnen – durchschnittlich liegt dieser bei etwa 20 kWh pro Jahr. Es lohnt sich eigentlich immer!
Lichterketten & Co:
In der Weihnachtszeit gilt: Lichterketten verleihen eine behagliche Atmosphäre, wirken sich aber auf die Stromrechnung aus. Je nach Leuchtmittel sind sie sogar wahre Stromfresser. Sollten Sie noch ältere Lichterketten/-schläuche nutzen, ersetzen Sie diese durch neuere, stromsparende Varianten – oder verzichten an der einen oder anderen Stelle vielleicht ganz darauf. Mit automatischen Zeitschaltuhren sorgen Sie dafür, dass Ihre weihnachtliche Beleuchtung nicht rund um die Uhr eingeschaltet ist. Leuchtet diese etwa nur von 8 bis 9 Uhr und von 17 bis 22 Uhr, senken Sie die Stromkosten der Weihnachtsbeleuchtung um bis zu 75 %.
Kochen und Kühlen
Ob beim Kochen, Spülen, Speisen Erwärmen oder Kühlen – die Küche birgt ein enormes Energie-Einsparpotential.
Kochen:
Verwenden Sie beim Kochen immer einen Deckel. So lässt sich bis zu 40 % Energie sparen. Bringen Sie Wasser nicht auf dem Herd zum Kochen, sondern durch den Wasserkocher. Das verbraucht deutlich weniger Energie. Kochen Sie nur die Menge Wasser, die gebraucht wird.
Richtige Kochtöpfe:
Für Speisen mit langer Gar-Dauer oder für größere Mengen ist der Schnellkochtopf extrem sparsam. Das Kochen geht hiermit schneller, weil Schnellkochtöpfe aufgrund des Drucks im Innern das Kochen mit Temperaturen über 100 °C ermöglichen. Wichtig hierbei ist, dass der Boden des Topfes eben ist und genau auf die Herdplatte passt. Verglichen mit anderen Kochtöpfen kann der Stromverbrauch so um 50 % reduziert werden.
Kühlen & Gefrieren:
Die Temperatur im Kühlschrank sollte 7 °C nicht unterschreiten. Für den Gefrierschrank ist eine Temperatur von 18 °C ausreichend. Pro 1 °C zu tief eingestellter Kühltemperatur werden rund 4 bis 6 % mehr Energie benötigt. Warme Speisen zuerst auskühlen lassen und erst danach in das Kühl- oder Gefriergerät stellen, da dies sonst sehr viel Energie für das Herunterkühlen aufwenden muss. Verwenden Sie wenige, aber gut gefüllte Kühlgeräte. Fast leere Kühlgeräte arbeiten nicht effizient. Wenn Sie Ihren Gefrierschrank regelmäßig abtauen, verbraucht das 15 bis 45 % weniger Strom pro Jahr. Schon eine Eisschicht von wenigen Millimetern macht sich im Energieverbrauch Ihres Gerätes bemerkbar.
Effiziente Geräte:
Insbesondere Kühlschranke können echte Stromfresser sein. Mit einem neuen, energieeffizienten Kühlschrank lassen sich im Vergleich zu einem 10 bis 15 Jahre alten Gerät pro Jahr circa 60 bis 80 % an Energie und Kosten sparen. Hierfür beim Kauf von neuen Geräten unbedingt die Energieeffizienzklasse beachten. Seit März 2021 reichen die neuen Energieeffizienzklassen der EU von A (besonders sparsam) bis G (höchster Stromverbrauch). Mehr dazu erfahren Sie hier.
Duschen und Waschen
Das Erwärmen von Wasser für Küche und Bad erfordert viel Energie. Wer seinen Warmwasserverbrauch senkt, reduziert also nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch den Energieverbrauch.
Duschen:
Rüsten Sie Ihre Duschen mit wassersparenden Duschköpfen aus. Diese bieten ein ebenso intensives Duscherlebnis wie herkömmliche Modelle, denn nicht der Druck, sondern die Dicke des Wasserstrahls wird reduziert. Ein Spar-Duschkopf senkt den Energieverbrauch für das Duschen um rund 30 %.
Hände:
Beim Händewaschen reicht kaltes Wasser, um die Hände sauber zu bekommen. Entscheidend ist nicht die Wassertemperatur, sondern etwa das gründliche Einseifen. Drehen Sie den Hebel Ihrer Mischbatterie komplett nach rechts bzw. auf „kalt“, da ansonsten jedes Mal die Heizung anspringt und Energie verbraucht wird – auch wenn sich das Wasser kühl anfühlt.
Wäsche:
Waschen Sie immer volle Ladungen. Es reicht aus, wenn über der Wäsche eine Handbreit Platz in der Trommel bleibt. Eine „1/2“ Programmfunktion reduziert den Wasser- und Stromverbrauch nicht um die Hälfte, sondern häufig lediglich um 20 bis 30 %. Verzichten Sie auf den energieintensiven Vorwäsche Gang, da moderne Waschmittel diesen nahezu überflüssig machen. Der Wäschetrockner zählt in vielen Haushalten zu den größten Energieverbrauchern – im Schnitt benötigt er 10 % des Gesamtenergieverbrauchs. Trocknen Sie Ihre Wäsche so oft es geht draußen oder in gut belüfteten Räumen. Je kälter das Waschwasser ist, desto weniger Strom verbraucht Ihre Maschine! Kochwäsche wird meistens schon bei 60 °C anstatt 90 °C einwandfrei sauber. Reduzieren Sie aber auch 60 °C Wäschen, wo Sie können: Waschen bei 40 °C spart 50 % des Stroms, Waschen bei 30 °C benötigt nur ein Drittel des Stroms (Gegen Keimbildung in der Maschine einmal im Monat bei 60 °C waschen). Nutzen Sie Energiesparprogramme (z.B. Eco-Programm). Diese Programme verlängern das Waschprogramm, dabei verbraucht die Maschine weniger Wasser und Strom. Auch kann das Waschmittel länger seine Wirkung entfalten und reinigt somit effizienter. Kürzere Programme müssen das Waschwasser in kurzer Zeit auf die gewünschte Temperatur erhitzen und zudem noch stärker arbeiten – das ist sehr energieaufwendig. Ein Kurzprogramm spart nur Zeit, keine Energie.
Geschirr:
Wenn Sie keine Spülmaschine haben, sollten Sie Geschirr nicht unter fließendem Wasser spülen: Ein paar Liter Wasser mit etwas Spülmittel in der Spüle reichen meist völlig Fangen Sie mit dem weniger verschmutzten Geschirr (z.B. Gläser) an. Haben Sie eine Spülmaschine, sollten Sie diese grundsätzlich vorziehen. Spülmaschinen benötigen deutlich weniger Wasser und Energie als per-Hand Wäschen. Nutzen Sie energiesparende Spülprogramme (z.B. Eco-Programm). Diese dauern etwas länger, sind aber effizienter, nutzen weniger Wasser und Energie und schonen außerdem das Geschirr. Einmal im Monat sollten Sie bei 60 °C spülen, um Keimbildung vorzubeugen.
Heizen und Lüften
Auch wenn nicht das ganze Jahr lang geheizt wird, entfallen allein auf das Heizen rund 70 % des Energieverbrauchs im Bereich Wohnen. Unabhängig von Effizienzklasse Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses können bereits durch kleine Veränderungen beim Heizen und Lüften meist große Einsparungen erzielt werden.
Raumtemperaturen:
Beim Heizen erhöht jedes zusätzliche Grad Celsius den Energieverbrauch um 6 bis 12 %. Im Wohnbereich reichen meist 20 bis 22 °C, in der Küche 18 bis 19 °C und im Schlafzimmer genügen 16 bis 18 °C. Im Badezimmer sind 22 °C ideal. Wichtig ist: Weil nachts tiefere Außentemperaturen herrschen, verbraucht das Warmhalten der Wohnung über Nacht mehr Energie. Drehen Sie die Heizung darum nachts um 3 bis 5 °C herunter („Nachtabsenkung“) – jedoch nicht kühler, da das Wiederaufheizen der Räume sonst wiederum zu viel Energie benötigt. Das Schließen der Rollläden über Nacht verringert die Wärmeverluste durch das Fenster um 20 %.
Lüften:
Wenn es in einem Raum einmal zu warm wird, stellen Sie die Heizungsventile niedriger ein anstatt zu lüften. Letzteres soll für frische Luft sorgen und nicht die Temperatur in einem Raum regulieren. Die Fenster nicht auf Dauerlüften stellen, sondern Stoß- oder Querlüften. Für Querlüftung öffnen Sie auch gegenüberliegende Fenster, sodass ein Durchzug entsteht. Hier reichen 3 bis 4 Mal täglich 2 Minuten bzw. 5 bis 10 Minuten bei Stoßlüftung aus, um die Raumluft auszutauschen.
Computer, TV & Co.
Fernseher, Stereoanlage, Computer, Drucker, Playstation und DSL-Router – die Geräte der Informations- und Unterhaltungselektronik verursachen mit durchschnittlich 24 % fast ein Viertel des Stromverbrauchs aller Ein- bis Fünf-Personen-Haushalte. Mit einfachen Tipps kann hier viel Energie gespart werden.
Abschalten, kein Stand By:
Vermeiden Sie Stand-by-Betrieb („Bereitschaftsbetrieb“) elektrischer Geräte wie Drucker, PCs oder Fernseher! Denn der Stand By Stromverbrauch von Elektrogeräten ist hoch. Geräte bei Nichtbenutzung immer ausschalten! In einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt machen unnötige Kosten durch Stand By im Schnitt etwa 8 % der Stromrechnung aus. Mehr zum Stromfresser Stand By finden Sie hier.
TV und Monitore:
Insbesondere das Abschalten des Monitors während der Pausen vermindert den Energieverbrauch um 90 %, denn Bildschirmschoner sind wahre Stromfresser. Meistens schonen sie weder den Bildschirm noch den Geldbeutel.. Der Fernseher gehört in vielen Haushalten zu den größten Stromverbrauchern – entscheidend ist hier Nutzungszeit und Helligkeit. Je heller ein Bildschirm eingestellt ist, desto mehr Strom verbraucht er. Drosseln Sie, wenn möglich die Helligkeit Ihres TVs und schalten Sie ihn ab, sobald Sie fertig sind.
Abschaltbare Steckerleisten:
Viele elektrische Geräte (Fernseher, DVD-Player, Computer, Monitore, Spielekonsolen usw.) verbrauchen nicht nur im Normal- und im Stand-by-Betrieb Strom, sondern selbst dann, wenn sie vermeintlich komplett ausgeschaltet sind („Scheinaus-Betrieb“). So verursachen sie rund um die Uhr Stromkosten. Schalten Sie die Geräte also nicht nur mit der Fernbedienung ab - benutzen Sie eine Steckerleiste mit Stromschalter. Mit dem Aus-Klick an der Steckerleiste können Sie gleich mehrere Geräte bei Nichtbenutzung, in der Nacht oder im Urlaub komplett ausstellen. Ein Vier-Personen-Haushalt kann so 50 bis 100 € pro Jahr einsparen.
Eine praktische Zusammenstellung von Tipps zum Energiesparen und zum alltäglichen Klimaschutz bietet das Klima-Sparbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Auf 36 Seiten umreißt das Sparbüchle alle wichtigen Informationen rund um den Klimaschutz und zeigt insgesamt Sparmöglichkeiten in den Bereichen Energie, Ernährung, Mobilität und Konsum auf, inklusive anschaulich dargestellter CO2-Ersparnisse.
Klicken Sie hierfür die online Version oder kommen Sie im Ihringer Rathaus in der Bachenstraße 42 vorbei. Das Klima-Sparbüchle liegt für Sie kostenlos zum Mitnehmen im Eingangsbereich aus.